Ein beliebtes Wanderziel in Deutschland ist Usedom. Manche Wanderer mögen darüber schmunzeln, da es keine großen Berge gibt. Jedoch bedeutet dies keinen reduzierten Wanderspaß. Das Gegenteil ist der Fall, denn Usedom trumpft mit kleinen Pfaden fernab der Bundesstraßen auf. Überall finden sich versteckte Ecken, die vor Authentizität und Beschaulichkeit nur so strotzen. Anstelle von Motorengeräuschen ist dort das glückliche Vogelgezwitscher zu hören. Wie wunderschön ist es, solch eine unberührte Natur genießen zu dürfen! Manchmal mag diese Stille gar befremdlich wirken, aber sie erlaubt, uns auf das Wesentliche im Leben zu konzentrieren.
Entdecken, was dem Autofahrer verborgen bleibt
Es gibt Teile von Usedom, die lassen sich mit dem Pkw nicht entdecken. Wer jedoch zu Fuß unterwegs ist, kann sie kennenlernen und genießen. Hierzu zählen unter anderem:
- der Steinerne Tisch
- das Kleine Haff
- der Golm
- der Glaubensberg
- der Teufelsstein
- der Krebssee
- das sogenannte Schwarze Herz
- das Thurbruch
Beachtenswert ist außerdem, dass der baltisch-westfälische Jakobsweg bereits an der Grenze zu Polen auf Usedom seinen Startpunkt hat. Wer diesen besonderen Wanderweg nicht kennt, dem sei gesagt: Er ist die nördlichste Route der Ost-West-Verbindungen in der Bundesrepublik. Sein Weg bringt den Wanderer von Kamminke über Usedom Stadt bis zu den Großstädten Greifswald, Rostock und Wismar. Letztlich endet er im niedersächsischen Osnabrück.
Rundwege und Streckenwege auf Usedom
Auf Usedom finden Wanderlustige zahlreiche Strecken- und Rundwege vor. So können Urlauber zwischen Routen mit einer Länge von 5 km, 7,5 km und mehr als 7,5 km wählen. Den Wanderfreunden sind keinerlei Limits gesetzt. Dies trifft natürlich auch auf die Impressionen zu, die Sie sammeln können: anmutige Seen, tiefgrüne Wälder, strahlender Sonnenschein, idyllische Fischerdörfer, hohe Wellen und Häuser mit Reetdächern. Wissende entdecken in der Flora und Fauna seltene Vertreter ihrer Spezies.
Wandertipp 1: Mittellanger Wanderweg bei Krummin
Kennen Sie Krummin? Es ist ein einstiger Klosterort, in dem eine rund 6,5 km lange Wanderung mit geringer Steigung starten kann. Der Plattenweg bringt den Urlauber zu urigen Fischerhäfen mit einem einzigartigen Ausblick auf die Krumminer Wiek. Zurück in Krummin bietet sich ein Abstecher zur Kirche des Dorfes an, welche einst auf den Ruinen einer ehemaligen Zisterzienserinnenklosters erbaut wurde. Unmittelbar daneben wanken Boote auf den Wogen des beschaulichen Yachthafens. Ein Stückchen Obstkuchen mit Kaffee gefällig? Kein Problem. Hier gibt es ihn.
Wandertipp 2: Peenestromwanderung
Im traditionsreichen Fischerdörfchen Rankwitz startet diese Tour. Sie hat eine Länge von gut 9 km und weist aufgrund des Bömkenbergs mittlere Höhenunterschiede auf. Die Pfade führen den Wanderer gen Osten durch ein schönes Wäldchen unmittelbar am Sassenbruch entlang. Beim Ortsteil Krienke der Gemeinde Rankwitz überquert der Urlauber die Landstraße und kommt zu einem Feldweg. Über ihn wird der Bömkenberg am Peenestrom angesteuert. Eine herrliche Aussicht ist so möglich, die weit über das Wasser reicht. Wer mag, kann in der Naturbadestelle ein Bad nehmen und ein Foto von dem niedlichen Hafen schießen. Im Anschluss geht es auf dem Rundwanderung zurück nach Rankwitz. Dort bietet sich ein Besuch der alten Fischerhütten im Ortszentrum an.
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